Was ist Coaching?
„Ein Weiser ist nicht der der Antworten gibt, sondern derjenige der Fragen stellt.“
…heißt es in einem Sprichwort, welches dabei interessante Parallelen zum Coaching aufweist.
Wie gemeinhin bekannt ist, ist Coaching bisher kein geschützter Begriff, verschiedene Coaching-Verbände bemühen sich um übergeordnete Definitionen, die viel mit der Disziplin, weniger mit dem Handwerk zu tun haben. In Abgrenzung zu den nächst-verwandten Disziplinen definieren wir Coaching wie folgt:
Coaching ist
…im Gegenzug zu Mentoring, keine langhaltende, hierachische Beziehung zweier unterschiedlicher Parteien und sollte auch möglichst nicht zu einer nahestehende persönliche Beziehung werden. Im Gegenzug zum Mentoring gibt es beim Coaching keine Beratung, Empfehlung oder einen Wissensvorsprung in Bezug auf das Thema. Der Coach ist gegenüber seines Coachingnehmers absichtslos und im Vorhinein auf eine eingeschränkte Zeiteinheit beschränkt. Im Gegenzug zum Mentoring als interne Personalentwicklungsstrategie ist auch eher zu empfehlen, den Coach außerhalb des Unternehmens zu wählen, so das möglicher Befangenheit einer der beiden Parteien kein Hindernis im Coachingprozess darstellt.
…im Gegenzug zum Training: keine konkret zu vermittelnde Lehreinheit. Ähnlich wie beim Training, ist ein Coachingprozess durchaus auch in Gruppen möglich, hat aber auch in dieser Zusammensetzung kein inhaltliches Ziel in Bezug auf die Vermittlung von Hardskills. Im Coaching wird versucht, ein Ziel greifbar zu machen, welches zuvor in einem Prozess bestehend aus Fragen, ausgehend von dem Coach skizziert wird. Hat dieses Ziel inhaltlich mit Wissensvermittlung außerhalb des eigenen selbst des Coachingnehmers zu tun, so ist Coaching das Handwerk bzw. die Strategie um an das Wissen zu kommen, nicht das Wissen zu geben.
…im Gegenzug zum Berater, keine extern gegebene Anleitung um konkrete Lösungsschritte zu einem Problem zu bekommen. Coaching bedeutet viel Arbeit für den Coachingnehmer, weniger für den Coach. Das Handwerkszeug Coaching bietet die Möglichkeit Methoden zu finden um innere Störungen sichtbar zu machen und mit dieser Erkenntnis mit den eigenen Gedanken weiter zuarbeiten. Es gibt Überschneidungen in der Beratung und Coaching am Ende der Coachingsitzung oder unter Einbezug besonderer Coachingmethoden.
…im Gegenzug zum Therapeut ist Coaching anwendungsorientiert und nicht auf der tiefenpsychologischen Ebene. Hier ist eine bewusste Abgrenzung besonders wichtig, da unter falscher Anleitung und beim Umgang mit tiefliegenderen Glaubenssätze ein besonders vorsichtiger Umgang von Nöten ist. Die Grenze wird auch von den Coachingverbänden immer wieder hervorgehoben, da hier eine Überschreitung zum sofortigen Coach-Stop führen muss.
To put it all in a seashell
Zusammenfassend lässt sich sagen, das Coaching eine hervorragende Methode ist, um innere Grenzen zu erkennen und sie mit der Kraft der eigenen Erkenntnis überwinden zu können, sofern dies eines des Coachingnehmers entsprechendes selbst gestecktes Ziel ist.