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Die Entwicklung eines Teams

Bruce W. Tuckman beschreibt in seinem 1965 veröffentlichten Artikel „Development sequence in small groups“ ursprünglich zwischen mehrere Phasen, die ein Team durchläuft.

  • Stage 1: Group Structure: Testing and Dependence

  • Stage 2: Group Structure: Intragroup Conflict

  • Stage 3: Group Structure: Development of Group Cohesion

  • Stage 4: Group Structure: Functional Role-relatedness.

Diese Entwicklungen sind sehr gut übertragbar auf jede Form von Teamarbeit: Ob es um ein Sportteam geht, um ein Team im Arbeitskontext oder in der Politik. Man unterscheidet in der Praxis folgende Kurzformen, die man sich auch einfacher merken kann. 😊

  • 1. Forming: Das Team entsteht, es gibt ein gegenseitiges „beschnuppern“, Fragen nach dem Ablauf und Ziel des Teams sowie Erwartungen und erste Versuche Rollen zu definieren und auszufüllen. Es gibt den Wunsch nach Orientierung. Gelingt dies entsteht Zusammengehörigkeit, gegenseitige Achtung und Zusammenarbeit.

  • 2. Storming: Das Team muss sich mit dem Ausdruck von Interessen der Einzelnen auseinandersetzen. Für die Klärung von Rollen/ Zuständigkeiten und der Integration, ob das Ziel Sinn macht. Gelingt dies, werden die anstehenden Aufgaben angenommen, eine Identifikation mit der Rolle und eine gemeinsame Vision.

  • 3. Norming: Das Team ist nun wirklich arbeitsfähig. Es gibt einen offenen Austausch über Informationen, Ideen und Einschätzungen. Gelingt dies, entsteht eine klare Vorgehensweise und eine disziplinierte Durchführung wird möglich.

  • 4. Performing: Das Team steuert sich nun integriert, selbstständig und kann durch die Nutzung von Synergien, intuitiver Kommunikation und Flexibilität volle Leistung entwickeln.

Abb. 1: Teamuhr

Quelle: Schwalbe 2018: 3.

Dies sind idealtypische, modellhafte Erklärungen und in der Praxis gibt es teilweise erfolgreiche Entwicklungen verschiedener Stufen parallel.

Nützlich kann hier der konstruktive Fokus sein, wenn es im Team zu Konflikten kommt. Außerdem kann es als Werkzeug eingesetzt werden vor allem um die Entwicklung zu schätzen und Geduld zu haben mit ansonsten unverständlichen Gruppenprozessen.

Literatur:

Bruce W. Tuckman: Developmental sequence in small groups. In: Psychological Bulletin. 63, 1965, S. 384–399.

Schwalbe, Anja (2018): Die Klasse als Gruppe im Blick. Gruppenentwicklungsprozesse in Klassen verstehen und begleiten. Potsdamer Zentrum für empirische Inklusionsforschung (ZEIF), 2018, Nr. 10 unter URL: https://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/inklusion/PDFs/ZEIF-Blog/Schwalbe_2018_Die_Klasse_als_Gruppe.pdf (Stand: 2018, Abruf: 01.05.2020).


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