Resilienz im Beruf fördern
Resilienz (lat. resilire für abprallen, nicht haften) ist in aller Munde. Im Englischen bezeichnet „resilience“ die technische Eigenschaft, wenn sich Stoffe nach starker Deformierung wieder zurückfinden in ihre Ursprungsform.
Übertragen auf die psychische Verfassung der Menschen wird eine positive Widerstandsfähigkeit in belastenden Situationen bezeichnet. Es gibt unterschiedliche Untersuchungen, die die genetischen Voraussetzungen, frühkindlichen Fördermöglichkeiten oder auch Trainings im Erwachsenenalter, wie beispielsweise für Angehörige des Militärs bestätigen (Caplan 1992).
Bei High Reliability Organizations (HRO) wie Feuerwehr oder Militär wurde die Frage geprüft, wie die Anpassung und Funktionsfähigkeit einer Organisation erhalten bleiben kann, bei starker Unklarheit oder wechselnden Krisen. Zwei Aspekte waren dabei wesentlich: die Lernbereitschaft aus Fehlern zu lernen statt Schuldzuweisungen zu machen und außerdem die Vermeidung einer zu hohen Komplexität (Weick/ Sutcliffe 2001; Gebauer/ Kiehl-Dixon 2009).
Angewandt auf Supervisions-Themen, die im beruflichen Kontext auftauchen, können die folgenden Perspektiven unterstützen:
- Aufbau sozialer Beziehungen
- Aktives Minimieren von Stressfaktoren
- Akzeptanz bei Veränderungen, Rückschlägen oder Niederlagen
- Analyse von Fehlern, um für das nächste mal zu lernen.
Nathan Caplan u. a.: Indochinese Refugee Families and Academic Achievement. In: Scientific American. Februar 1992.
K. E. Weick, K. M. Sutcliffe: Managing the unexpected: assuring high performance in an age of complexity. Jossey-Bass, San Francisco, 2001.
A. Gebauer, U. Kiehl-Dixon: Das Nein zur eigenen Wahrnehmung ermöglichen – Umgang mit Extremsituationen durch Aufbau organisationaler Fähigkeiten. In: Zeitschrift Organisationsentwicklung. Nr. 3/2009. Düsseldorf, S. 40–49.
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